Thyssenkrupp: Kanzler Scholz wirbt für grünen Stahl bei Werksbesuch
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich vehement für den weiteren Umbau der Stahlindustrie auf eine klimaneutrale Produktion ausgesprochen. âDiejenigen, die Stahl kaufen, werden von den Produzenten verlangen, dass es nachhaltig produzierter Stahl, grüner Stahl istâ, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Dienstag in Duisburg bei einem Besuch eines Stahlwerks von Thyssenkrupp.âGrüner Stahl ist das Geschäftsmodell der Zukunftâ, sagte auch der Chef der Stahlsparte von Thyssenkrupp, Dennis Grimm . Unmittelbar nach der Bundestagswahl müssten Rahmenbedingungen für eine zukunftsfeste und wettbewerbsfähige Stahlindustrie abgesteckt werden.Er wies Zweifel des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz an einem schnellen Wechsel zu grünem Stahl zurück. âWer will, dass eine Stahlproduktion etabliert wird, die COâ-neutral funktioniert, muss jetzt damit anfangenâ, sagte er. Die Entscheidungen müssten jetzt getroffen werden, weshalb die Bundesregierung den Umbau mit Milliarden Euro unterstütze.âEs wäre gegen die Interessen aller Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter in Deutschland, wenn wir den begonnenen Prozess beenden würden.â COâ-neutral hergestellter Stahl sei die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit. Scholz verwies auf die Wünsche der Autoindustrie, aber auch anderer GroÃabnehmer, die künftig COâ-Neutralität bei Produkten erwarteten. Um die Stahlproduktion abzusichern, müssten die Firmen in der Lage sein, zunächst mit Gas und dann auf Dauer mit Wasserstoff zu arbeiten.EU-Stahlgipfel und mögliche Zölle gegen ChinaDa die gesamte Stahlindustrie in der EU vor denselben Herausforderungen stehe, habe er einen Stahlgipfel auf europäischer Ebene vorgeschlagen. In Anspielung auf China sagte Scholz, dass die Europäer sich gemeinsam gegen Dumping-Produkte wehren müssten, auch über die Zollpolitik. Scholz betonte, wie wichtig der gemeinsame Schutz der Stahlproduktion in Europa sei. Der Kanzler hatte die EU-Kommission in den vergangenen Monaten mehrfach dafür kritisiert, dass sie zwar Strafzölle für den Import von in China produzierten E-Autos verhänge, sich aber nicht um den Schutz der Stahlbranche kümmere. Dass Stahl in seinen Augen eine Zukunft hat, daran lieà Scholz keinen Zweifel. âWir werden Stahlproduktion und Stahlverarbeitung auch noch in 100 Jahren in Europa und in Deutschland sehen.âStahlchef Grimm fordert günstigen IndustriestromDie Stahlproduktion in Deutschland sei eine Grundlage der industriellen Wertschöpfung, sagte Grimm. Nach der Bundestagswahl müssten entscheidende Weichen gestellt werden: Die Branche brauche wettbewerbsfähige Energiekosten, wirksamen Handelsschutz auf europäischer Ebene und Anreize für den Einsatz klimafreundlicher Grundstoffe. âEin weiteres Abwarten bei diesen entscheidenden Themen kostet Wirtschaftskraft und Wohlstand â Tag für Tagâ, mahnte der Manager. Die Politik müsse auch handeln, um ausreichend bezahlbaren Wasserstoff zur Verfügung zu stellen.Thyssenkrupp: Der Niedergang â wie Eigentümer und Vorstand die Stahlikone zerstörenVon Kirsten BialdigaDeutschlands gröÃter Stahlhersteller: Thyssenkrupp will Stahlsparte straffen und Jobs abbauenThyssenkrupp-Debakel: Nur noch ein TrümmerhaufenEin Kommentar von Kirsten Bialdiga•Thyssenkrupp: Der Niedergang â wie Eigentümer und Vorstand die Stahlikone zerstörenVon Kirsten Bialdiga•Deutschlands gröÃter Stahlhersteller: Thyssenkrupp will Stahlsparte straffen und Jobs abbauen•Thyssenkrupp-Debakel: Nur noch ein TrümmerhaufenEin Kommentar von Kirsten BialdigaDie Schwerindustrie gehört zu den gröÃten Emittenten klimaschädlichen Kohlendioxids. Stahlkonzerne wie Thyssenkrupp oder Salzgitter treiben den Bau klimaschonender Werke voran. Die Steuerzahler in Deutschland fördern den Umbau mit Subventionen in Milliardenhöhe.