S Containerschifffahrt: Die größten Häfen der Welt und in Europa – AktuelleWirtschaftsnachrichten.de

Containerschifffahrt: Die größten Häfen der Welt und in Europa

Der Streit um US-Zölle und Gegenzölle rüttelt nicht nur die Börsen durcheinander. Auch die weltweite Seeschifffahrt wäre von einem solchen Handelskrieg unmittelbar betroffen. Denn neben den Reedereien könnten auch die auf eine hohe Effizienz getrimmten Häfen als Umschlagplätze für den Warenverkehr stark unter den Zöllen leiden, wenn dadurch der globale Handel schrumpft. Die Warenströme auf den Weltmeeren und den großen Schifffahrtsstraßen könnten sich sogar neu sortieren, es gäbe Gewinner und Verlierer auch unter den Häfen.In einer durch die Folgen der Covid-19-Pandemie, geopolitische Spannungen und einer hohen Inflation ohnehin schon angespannten Wirtschaftslage sind die riesigen asiatischen Umschlagplätze denen in Europa deutlich enteilt. Vor allem die Häfen in China dominieren seit Jahren im Ranking der größten Containerhäfen 
. Maßgeblich für diese Aufstellung ist das jährliche Umschlagvolumen, gemessen in Standardcontainern. Die international genormte Maßeinheit „TEU“ steht dabei für „Twenty-Foot Equivalent Unit“.Von den europäischen Häfen konnte 2024 immerhin Rotterdam die „Top 10“ der weltweit größten Containerumschlagplätze erreichen. Nach dem niederländischen Hafen auf Platz 9 folgt das belgische Antwerpen-Brügge knapp dahinter auf Rang 11. Hamburg als mit Abstand größter deutscher Hafen schafft es dagegen nach jahrelanger Stagnation nicht mehr unter die Top 20. Die globale Spitzenposition hat seit nunmehr 15 Jahren der Hafen von Shanghai inne.Rang 1: Shanghai / ChinaDie Nummer eins der größten Containerhäfen der Welt liegt an der Mündung des Jangtse an der Ostküste Chinas. Im Hafen von Shanghai mit seiner bekannten 32,5 Kilometer langen Seebrücke „Donghai Bridge“ wurden 2024 etwa 51,5 Millionen TEU umgeschlagen. Damit wurde nach Angaben des staatlichen Betreibers Shanghai International Port Group für das zurückliegende Jahr erstmals die 50-Millionen-TEU-Grenze überschritten . Fast 350 internationale Schifffahrtsdienste sorgen im Hafengebiet Shanghai, zu dem auch der 2005 eröffnete Tiefwasserhafen Yangshan gehört, für diese weltweite Spitzenstellung.Rang 2: Singapur / SingapurMit einem deutlichen Abstand auf Platz zwei folgt der Hafen des asiatischen Stadtstaates Singapur. Die Zahlen sind aber trotzdem gewaltig: Nach 38,8 Millionen TEU im Jahr 2023 stiegt der Umschlag im vergangenen Jahr auf rund 41 Millionen TEU. Die Anlagen Pasir Panjang und Tuas Port des Hafenbetreibers PSA International verfügen über einen Tiefgang von bis zu 18 Metern und können so die größten Containerschiffe der Welt bedienen. Singapur, günstig gelegen am wichtigen Schifffahrtsweg „Straße von Malakka“ zwischen Südostasien und Europa, behauptet sich damit im Ranking der weltgrößten Containerhäfen umgeben von lauter chinesischen Häfen in der Spitzengruppe.Hafen in Singapur: Geeignet für Schiffe mit bis zu 18 Metern TiefgangRang 3: Ningbo-Zhoushan / ChinaWeniger bekannt als die beiden größten Containerhäfen der Welt ist der auf Platz drei liegende Hafen Ningbo-Zhoushan. Dieser liegt im Osten Chinas und verdankt seine Größe der Fusion der beiden Häfen Ningbo und Zhoushan vor knapp 20 Jahren. Insgesamt wurden in dieser Region in den verschiedenen Hafengebieten mit ihren knapp 200 Liegeplätzen für Schiffe im vergangenen Jahr 32,8 Millionen TEU umgeschlagen.Rang 4: Shenzhen / ChinaAuch der Hafen von Shenzhen ist ein Zusammenschluss mehrerer Häfen. An der rund 260 Kilometer langen Küstenlinie im Perlflussdelta der chinesischen Provinz Guangdong wurde im vergangenen Jahr an den Containerterminals ein Umschlagvolumen von 27,7 Millionen TEU erzielt. Der Hafen der Metropole Shenzhen, mit rund 45 Millionen Einwohnern im Ballungsgebiet einer der am dichtesten besiedelten Orte der Welt, ist unterteilt in zwei Bereiche an der West- und Ostseite, die durch die Halbinsel Kowloon voneinander abgegrenzt sind.Rang 5: Qingdao / ChinaUnter den etwa 2000 chinesischen Häfen liegt Qingdao auf dem vierten Platz beim Containerumschlag, in der Welt reicht das sogleich für den fünften Rang. In der am „Gelben Meer“ gelegenen ostchinesischen Hafenstadt mit ihren markanten Wolkenkratzern wurden im vergangenen Jahr 25,8 Millionen TEU an den Kaikanten umgeschlagen. Die insgesamt fünf großen Hafenareale stellen auch dank ihrer natürlichen Tiefwasserkapazität ein wichtiges Drehkreuz für den globalen Handel im Westpazifik dar.Rang 6: Busan / SüdkoreaIn der zweitgrößten Stadt Südkoreas liegt der größte Hafen des Landes und der sechstgrößte Containerumschlagplatz der Welt. Günstig gelegen für den Warenverkehr zwischen dem Pazifik und dem eurasischen Kontinent konnte der Hafen von Busan sein Volumen 2024 auf 24,4 Millionen TEU steigern. Das Ministerium für Ozeane und Fischerei hat ehrgeizige Ziele und möchte einen neuen Hafen im benachbarten Jinhae bauen, langfristig soll der Zusammenschluss beider Häfen zur Nummer drei der weltweit größten Containerumschlagplätze aufsteigen.Rang 9: Rotterdam / NiederlandeDer größte Containerhafen außerhalb Asiens liegt in den Niederlanden. Die Port of Rotterdam Authority hat sich mit ihrer Hafeninfrastruktur strategisch gut aufgestellt und profitiert von der Lage zwischen der Rheinmündung und den Industriegebieten Maasvlakte I und II mit ihren Tiefseeterminals. Der Containerumschlag 2024 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 13,8 Millionen TEU, während es beim Gesamtumschlag durch geringere Zahlen bei Kohle und Rohöl einen Rückgang zu verzeichnen gab.Rang 11: Antwerpen-Brügge / BelgienZweitwichtigster Containerumschlagplatz in Europa ist der Hafen in Antwerpen. Im Jahr 2022 nach jahrzehntelanger Rivalität mit dem Hafen von Seebrügge zusammengeschlossen, kam Antwerpen-Brügge im vergangenen Jahr auf einen Containerumschlag von 13,5 Millionen TEU. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr lag dabei bei beträchtlichen 8,1 Prozent. Der Hafen profitiert dabei auch von seiner zentralen Lage in Europa und der Nähe zur Metropolregion Rhein-Ruhr.Containerschifffahrt: Reeder im Bestellrausch – aber wer zahlt, wenn es schiefgeht?Von Christoph RottwilmSchifffahrtsroute: Warum der Panamakanal so begehrt istVon Helmut ReichPanamakanal und Co.: Die umkämpften Nadelöhre der GlobalisierungVon Helmut Reich•Containerschifffahrt: Reeder im Bestellrausch – aber wer zahlt, wenn es schiefgeht?Von Christoph Rottwilm•Schifffahrtsroute: Warum der Panamakanal so begehrt istVon Helmut Reich•Panamakanal und Co.: Die umkämpften Nadelöhre der GlobalisierungVon Helmut ReichRang 23: Hamburg / DeutschlandDer Hamburger Hafen stagniert seit vielen Jahren beim Containerumschlag. So wurden 2024 trotz der vor drei Jahren erfolgten Fahrrinnenanpassung lediglich 7,8 Millionen TEU umgeschlagen. Damit blieb der Hafen sogar unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, der bei 8,7 Millionen TEU lag. Im Jahr 2009 hatte Hamburg bereits 9,9 Millionen TEU umgeschlagen. Der Hafen hat sich damit über die Jahre auch von einem Platz unter den „Top 20“ der Welt verabschiedet, 2023 lag die Hansestadt beim Containerumschlag nur noch auf Rang 23. Mit dem JadeWeserPort direkt an der Nordsee wächst zudem ein Wettbewerber heran, der als Deutschlands einziger Tiefseewasserhafen in den kommenden Jahren seine derzeitige Kapazität von 2,7 Millionen TEU im Jahr voll auslasten könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert