SAP überrascht mit hohem operativem Gewinn
SAP-Chef Christian Klein hält trotz der aktuellen Unsicherheit in der globalen Wirtschaft an den Prognosen für das Geschäftsjahr fest und überraschte die Investoren mit hohen operativen Gewinnen. âSAPs Geschäftsmodell ist auch in unsicheren Zeiten resilientâ, lautete seine Botschaft, als er am späten Dienstag nach US-Börsenschluss die Zahlen des ersten Quartals vorstellte.Am Mittwochmorgen reagierte die Aktie von SAP erfreut auf die Zahlen. Im Frankfurter Frühhandel stieg sie um 5 Prozent.Der Umsatz des wertvollsten deutschen Börsenkonzerns ist demnach im ersten Quartal um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nun 9 Milliarden Euro gewachsen. Der operative Gewinn lag bei 2,3 Milliarden Euro. Die operative Marge stieg um mehr als ein Drittel auf 25,9 Prozent. Damit erzielte der Konzern ein deutlich besseres Ergebnis, als von Analysten zuvor erwartet worden war. Der Aktienkurs sprang im nachbörslichen Handel zunächst um 6 Prozent.Vor einem Jahr hatte Klein noch einen Quartalsverlust melden müssen, nachdem sein Konzernumbau samt Entlassungen hohe Restrukturierungskosten nach sich gezogen hatte. Insgesamt belaufen sich diese Kosten auf 3,2 Milliarden Euro, teilte der Konzern nun mit. 2,5 Milliarden Euro davon sind bereits 2024 angefallen, weitere 0,3 Milliarden im ersten Quartal. Im Laufe des Jahres sollen noch weitere 0,4 Milliarden Euro an Abfindungen und Restrukturierungskosten hinzukommen.Besonders betonten Klein und sein Finanzvorstand Dominik Asam die wiederkehrenden Umsätze, die auch unter schwierigen Bedingungen Einnahmen garantieren. Insgesamt 86 Prozent des Geschäfts seien vorhersehbarer, ein leichter Anstieg um 2 Prozentpunkte. Der für die SAP-Strategie besonders wichtige Cloudumsatz stieg um 27 Prozent auf fast 5 Milliarden Euro. Der Cloudumsatz in SAPs Kerngeschäft mit der Software zur Unternehmenssteuerung legte gar um 34 Prozent auf 4,25 Milliarden Euro zu. Und in den kommenden Quartalen erwartet SAP weitere Geschäfte. Der Backlog â also die bereits vorliegenden Cloud-Aufträge â legte um 28 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro zu.Klein sprach in einer Telefonkonferenz von einem dynamischen Umfeld, das auch von der Zollpolitik beeinflusst werde. Asam verwies darauf, dass die Produkte, die nicht über Abonnementgebühren bezahlt werden, unter einer schwachen Wirtschaftsentwicklung leiden könnten. Dazu gehört unter anderem die Reisekostenabrechnungs-App Concur, die Arbeitsvermittlung Fieldglass und auch der Beschaffungsmarktplatz Ariba. Ein möglicher Zollkrieg und eine schwache Wirtschaftslage weltweit würden sich dann darüber auch in den Geschäften von SAP niederschlagen. âMit einem Anteil der besser planbaren Umsätze von 86 Prozent ist das Geschäftsmodell der SAP trotz unsicherer Zeiten nach wie vor widerstandsfähigâ, sagte Klein. Mit besser planbaren Umsätzen sind vor allem vertraglich gesicherte Aboeinnahmen und Wartungserlöse gemeint.Insgesamt hält der Vorstand dadurch trotz der geopolitischen Risiken an den Prognosen für das Geschäftsjahr fest. Er peilt Cloudumsätze zwischen 21,6 und 21,9 Milliarden Euro sowie einen Betriebsgewinn von 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro an.âVerrat von den Gründernâ: Die bitteren Folgen des Verkaufs der Wander-App KomootVon Sarah Heuberger und Jonas RestKartellverfahren: OpenAI würde Google Chrome kaufenBrandbrief vom Boss: So gefährdet die Agrarsparte das Ãberleben von BayerVon Dietmar PalanRubin Ritter, Michael Wax und Co.: Start-up-Millionäre kaufen sich in Familienunternehmen einVon Caspar SchlenkNachfolger von Pekka Ala-Pietil: SAP schlägt RenÃDie Mercedes-Krise: Wie vier Greenhorns Mercedes-Chef Ola Källenius retten sollenVon Margret Hucko und Michael Freitag•âVerrat von den Gründernâ: Die bitteren Folgen des Verkaufs der Wander-App KomootVon Sarah Heuberger und Jonas Rest•Kartellverfahren: OpenAI würde Google Chrome kaufen•Brandbrief vom Boss: So gefährdet die Agrarsparte das Ãberleben von BayerVon Dietmar Palan•Rubin Ritter, Michael Wax und Co.: Start-up-Millionäre kaufen sich in Familienunternehmen einVon Caspar Schlenk•Nachfolger von Pekka Ala-Pietil: SAP schlägt RenÕDie Mercedes-Krise: Wie vier Greenhorns Mercedes-Chef Ola Källenius retten sollenVon Margret Hucko und Michael FreitagSAP ist nach wie vor Deutschlands mit Abstand wertvollster Börsenkonzern. Die Marktkapitalisierung betrug bei Börsenschluss rund 272 Milliarden Euro. Durch die Turbulenzen an den Kapitalmärkten, von denen die Techwerte stark betroffen waren, hatte zuletzt auch SAP an Wert verloren: minus 8 Prozent seit Jahresbeginn. Allein seit Anfang April â seit Beginn der Zollattacken von Donald Trump â sackte der Börsenwert um mehr als 12 Prozent ab. Finanzchef Asam warnte die Investoren nun: Ein möglicher Zollkrieg könne die Geschäfte belasten.