Aktien von Rheinmetall und Hensoldt mit Kurssprung auf Rekordhoch, Dax stabil
Der Dax bleibt auf Rekordjagd: Der deutsche Leitindex kletterte am Freitag zeitweise über die Marke von 22.600 Punkten – trotz der von den USA angekündigten Gegenzölle. Zuletzt gab er seine Gewinne wieder ab und schwankte um den Vortagesschluss. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,4 Prozent auf 27.660 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 bewegte sich kaum.Rheinmetall und Hensoldt auf RekordhochDie Aktien von Rheinmetall und Hensoldt legten jeweils mehr als 5 Prozent zu, Rheinmetall verzeichnete ein Rekordhoch von 800 Euro. Hensoldt meldete unterdessen, dass der Vertrag für das Radar des Kampfjets Eurofighter erweitert worden sei.Auf der Sicherheitskonferenz in München an diesem Wochenende steht nach dem jüngsten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die neue Richtung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt besonders im Fokus. Das dürfte auch Auswirkungen auf Rüstungsaktien haben: Erwartet wird, dass die EU-Staaten ihre Ausgaben für Verteidigung drastisch nach oben schrauben müssen, sollten sich die USA militärisch weitgehend aus Europa zurückziehen.So betonte US-Vizepräsident J.D. Vance in einem Interview des „Wall Street Journal“ einerseits, dass man ein Friedensabkommen will, das der Ukraine langfristige Unabhängigkeit garantiert. Es gebe „wirtschaftliche Druckmittel und natürlich auch militärische Druckmittel“, um dies zu erreichen. Andererseits sagte Vance aber auch: „Ich glaube, es wird ein Abkommen geben, das viele Leute schockieren wird“.Am Freitag wurde der Markt dann durch die ungewisse US-Handelspolitik belastet. US-Präsident Trump unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Anordnung für wechselseitige Zölle auf Waren aus diversen Ländern. Die Gegenzölle bedeuten, dass die USA dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger fordern als ihre Handelspartner. Die Zölle könnten in den nächsten Wochen eingeführt werden.Alle Indizes, Fonds und Aktien auf einen Blick:Hier geht es zu unserer Börsenseite Fresenius gibt nach, United Internet bricht einHierzulande waren die Aktien des Dialysespezialisten FMC mit einem Minus von mehr als 4 Prozent das klare Schlusslicht im Dax. Die Papiere litten unter schlechten Nachrichten rund um den US-Konkurrenten Davita. Der Experte David Adlington von der US-Bank JPMorgan bewertete den Ausblick der Amerikaner als etwas mau. Die Mitte der Gewinn-Zielspanne bedeute für den Ergebniskonsens einen Korrekturbedarf von etwa 5 Prozent. Zudem wurde bekannt, dass die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des bekannten Investors Warren Buffett den Davita-Anteil reduziert hat.Am MDax-Ende gingen die Papiere von United Internet auf Talfahrt und sackten um 10,3 Prozent ab. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte 2024 wegen Problemen bei seiner Tochter 1&1 den Gewinn nicht so deutlich gesteigert wie erhofft. Deren Anteilsscheine knickten um 7,7 Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax.US-Börsen erholen sich, Unternehmensbilanzen motivieren InvestorenDie US-Börsen sind am Donnerstag auf Erholungskurs gegangen. Auch hier hellten die Pläne von Trump für ein Kriegsende in der Ukraine die Stimmung auf. Von der Bekanntgabe der Gegenzölle zeigten sich die Marktteilnehmer kaum beeindruckt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,8 Prozent höher auf 44.711 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,5 Prozent auf 19.945 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte ein Prozent auf 6115 Stellen zu.Zudem beschäftigte Investoren eine Flut von Firmenbilanzen. Der Casinobetreiber MGM Resorts übertraf die Gewinn- und Umsatzschätzungen für das vierte Quartal, unterstützt durch eine Zunahme der Buchungen in allen seinen Häusern. Die Aktien kletterten um mehr als 17 Prozent und zogen auch die Titel der Mitbewerber Las Vegas Sands und Wynn Resorts mit nach oben.Bitcoin weiterhin unter 100.000 DollarDie Tiefpunkte von Anfang Februar hat der Kryptomarkt relativ gut verdaut, in die Höhen von Ende vergangenen Jahres ging es aber bisher nicht zurück: Der Bitcoin notierte zuletzt unter der 100.000-Dollar-Marke bei knapp 96.804 Dollar.Ölpreise beenden TalfahrtRohöl verteuerte sich leicht. Der Preis der Nordseesorte Brent stieg zuletzt um 0,2 Prozent auf 75,17 Dollar pro Barrel, während Rohöl der US-Sorte WTI um 0,1 Prozent auf 71,39 Dollar zulegte.Somit beendeten die Ölpreise ihre dreiwöchige Talfahrt am Freitag, was teilweise auf steigende Kraftstoffnachfrage zurückzuführen war.